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Rom-Istanbul-Rom - mit einem Fiat 500!

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Gianluca Fiorentini, ein italienischer Redakteur und begeisterter Fiat 500 Besitzer, begleitete bereits 2010 als offizieller Berichterstatter der bekannten italienischen Oldtimerzeitschrift AUTO D'EPOCA die SaharaTour des Fiat 500 Club Italien und schien uns der richtige Mann, um Ihn bei seinem Abenteuer zu unterstützen. Fiorentini startete am 30./31. Juli 2011 und machte mit seiner Reise nochmals auf die teils vergessenen, teils ungelösten Probleme der Kinder und Waisen nach dem Zerfall Jugoslawiens aufmerksam.

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Gianluca Fiorentini startet seine Reise in Rom. Die erste Strecke führt noch einige "Testkilometer" durch das historische Zentrum Roms.

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Das nächste Land der Reise ist Slowenien. Buchenwälder, grasbewachsene Dünen und faulenzende Kühe zieren die Landschaft. Der smaragdgrüne Fluss Krka, Dörfer und ländliche Häuser, fast kein Verkehr.

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Der Fiat 500 gleitet leicht über den Asphalt, angetrieben von einem Motor, der vor Kraft strotzt und die ersten tausend Kilometer munter singt.

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Vukovar, Kroatien ist der nächste Halt. In Slavonia County sind immer noch die Spuren des Krieges zu sehen. Erstaunen, Ungläubigkeit und Entsetzen erfassen Fiorentini während er durch die Straßen Vukovars fährt. Auf dem Weg nach Ilok zeigt sich der Asphalt in den unterschiedlichsten Grautönen; die Strasse, sie kreuzt kultivierte Felder. Die Luft, die in seinen kleinen Fiat 500 wirbelt, hat den feuchten Geschmack des gerade gefallenen Regens gepaart mit dem Duft frisch gemähten Grases, und vermischt sich schließlich mit dem Aroma von zuvor noch brennenden und dann nassen Buschwerks.

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Serbien ist das nächste Ziel seiner Reise. Novi Pazar, eine Stadt mit verrückter Mischung aller Ethnien, Kulturen und Religionen. Duft von geröstetem Kaffee, überall Geldwechsler und verschleierte Frauen. Vorbei am ersten Minarett und dann das erste Jammern des kleinen Motors. Wie Honig für die Bienen so erregt der Fiat 500 in jedem durchquerten Land die Aufmerksamkeit seiner Menschen; magnetisierende Blicke, inspirierende Fotos, angeregte Fragen und Gespräche.

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In Bulgarien erreicht Gianluca schließlich das größte Kloster des Landes, das in einem bewaldeten Tal liegt, erbaut auf dem Massiv des Rila. Es ist schön noch immer das Ziel vor Augen zu haben, bereits den Duft des Ostens in der Nase und Europa endet, obwohl die Reise eigentlich gerade erst begann.

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Ankunft in der Türkei...

Eine makellos weiße Moschee erscheint wie aus dem Nichts, als Gianluca die türkische Grenze überquert. Strategisch klug - nach einem leichten Knick der Straße versteckt gebaut - erscheint sie nur, wenn man die Zollformalitäten in Bulgarien erfüllt aber noch nicht den Bereich der Grenze verlassen hat. Gianluca hat das Gefühl als sei er innerhalb der letzten tausend Kilometer Zeuge geworden eines fließenden Übergangs von der römischen Kultur in die griechische, von der byzantinischen in die osmanische. Die Grenze liegt nur wenige Kilometer zurück aber Bulgarien scheint Lichtjahre entfernt. Edirne ist definitv eine andere Welt.  

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Gerade erst nähern sich Gianluca Fiorentini und sein treuer Fiat 500 dem Ballungsraum um Istanbul, und schon sind sie eingekeilt von anderen Autos, Lastwagen, Bussen und Kleinbussen; ein Strom von Fahrzeugen, der Gianluca über dutzende Kilometer auf den mit Leitplanken begrenzten Straßen bis nach Istanbul begleitet.

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An jeder Kreuzung fahren Fahrzeuge aller Größen, darunter viele LKWs und Busse. Es kommt Gianluca vor, als handle es sich um eine Kolonne Formel 1 Wagen, die nach einem Boxenstop schnellstmöglich auf die Strecke zurückkehren wollen. Gianluca fährt nun hoch konzentriert; der kleinste Fehler könnte fatale Folgen haben.

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Der Fiat 500 und Sultanahmet: Gianluca schießt Fotos als Andenken an seinen in Erfüllung gegangenen Traum. Er freut sich über die Begeisterung der Menschen, schüttelt Hände und obwohl er eigentlich "nur" eine Reise macht, fliegen ihm anerkennende Gesten nur so zu. An der Bosporus-Küste, nach einem Iskender (Kebap), trinkt er heimlich ein Efes (Bier). Wenn Allah das wüsste.

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Die nächsten einhundertfünfzig Kilometer geht es dann durch unübersichtliche Kurven, Spitzkehren, dunkle in Stein gegrabene Nischen, über Abgründe, durch atemberaubende Landschaften und über wilde Sturzbäche. Dann über den Crna Glava mit seinen 2134 Metern Höhe und schließlich über steilste Abhänge hinunter zum Meer, zur Bucht von Kotor. Dort empfängt ihn ein wunderschöner Sonnenuntergang; ja, das ist Montenegro! 

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Vor wenigen Tagen - einige Monate nach seiner Reise - erhielten wir von Gianluca Fiorentini ein Bild seines Fiat 500s vor dem Castel Sant'Angelo im verschneiten Rom, ein wirklich seltener Anblick!

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