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Reiseberichte von Claus Czekala

COPPA DI INSALATA?? Was ist denn das?

ein Bericht von Claus Czekala

Wie uns allen bekannt, war das frühe Frühjahr im Jahre des Herrn 2013 nass, kalt und mehr als unerfreulich. Sehnsüchtig warteten meine Frau und ich im nordhessischen Ederbergland auf schöne Frühjahrstage, um unseren 500R aus dem Winterschlaf aufzuwecken und mit offenem Verdeck die erste Ausfahrt in Angriff zu nehmen. Ich denke, diesen Wunsch hegten auch viele andere FIAT 500 Freunde und scharrten schon mit dem Gasfuß.

COPPA DI INSALATA?? Was ist denn das?


Zufällig fanden wir im Veranstaltungskalender der OLDTIMER MARKT einen Hinweis auf eine Oldtimerausfahrt am Bodensee, die "Coppa di Insalata". Die Ausfahrt sollte am 1. Mai stattfinden. Wir wurden neugierig und nahmen telefonischen Kontakt zum Veranstalter auf ( Oldtimerland Bodensee, Konstanz ). Wir erfuhren, dass die Veranstaltung auf 80 Fahrzeuge begrenzt sei, aber für einen FIAT 500 immer ein Plätzchen zur Verfügung stehen würde. Es sei eine "Genussausfahrt", ohne Stress und mit Hauptaugenmerk auf die schöne Bodenseelandschaft und Bergwelt. Das war genau das, was wir und der Fiat nach der Winterpause brauchten.

Zufällig fanden wir im Veranstaltungskalender der OLDTIMER MARKT einen Hinweis auf eine Oldtimerausfahrt am Bodensee, die "Coppa di Insalata". Die Ausfahrt sollte am 1. Mai stattfinden. Wir wurden neugierig und nahmen telefonischen Kontakt zum Veranstalter auf ( Oldtimerland Bodensee, Konstanz ). Wir erfuhren, dass die Veranstaltung auf 80 Fahrzeuge begrenzt sei, aber für einen FIAT 500 immer ein Plätzchen zur Verfügung stehen würde. Es sei eine "Genussausfahrt", ohne Stress und mit Hauptaugenmerk auf die schöne Bodenseelandschaft und Bergwelt. Das war genau das, was wir und der Fiat nach der Winterpause brauchten.

Am 29.04.2013 fuhren wir, bei + 5° C in der Früh, auf eigener Achse, Richtung Bodensee, wo wir in Meersburg Quartier gebucht hatten. Je weiter wir Richtung Süden fuhren, um so wohliger wurde das Befinden. Die Natur schien zu explodieren und gipfelte in einen Blütenrausch in den Obstgärten der Bodenseeregion.

COPPA DI INSALATA?? Was ist denn das? COPPA DI INSALATA?? Was ist denn das?


Den Namen erhielt die Oldtimer-Orientierungsfahrt bei ihrer Gründung von der Gemüseinsel und UNESCO-Weltkulturerbe Reichenau. Die im Untersee gelegene Insel war nun schon zum 8ten Male die Kulisse der "Coppa di Insalata". Um 7.15h, am 1. Mai, fuhr der FIAT bei leichtem Morgennebel auf die erste Fähre nach Konstanz, um pünktlich den Benediktiner Platz in Konstanz zu erreichen. Ab 9.00h hatten wir die Möglichkeit am „genussvollen“ Frühstück im Restaurant Seerhein teilzunehmen. Ein Frühstück, das keine Wünsche offen ließ und die "Genussfahrt" vorbereitete. Nach und nach trafen die Protagonisten mit ihren Fahrzeugen ein. Vom Goggomobil bis zum PS-starken Cadillac war alles vertreten, und natürlich auch einige Cinquecento und Topolino.

COPPA DI INSALATA?? Was ist denn das? COPPA DI INSALATA?? Was ist denn das?


Der Start des ersten Fahrzeuges war für ca. 10.00h vorgesehen, aber das funktionierte nicht, da sich einige Teilnehmer nicht vom Frühstücksbuffet trennen konnten und alles gemütlich vonstatten ging. Die Strecke wurde in zwei Etappen geteilt. 117,0 km bis zum Mittagessen und weitere 90,0 km bis zum Ziel, dem Benediktiner Platz, in Konstanz. Zum Mittagessen ist zu sagen, dass auch hier wieder die „Genussfahrt“ zum Tragen kam, die Küche des Hotel Alpenblick war vorzüglich und der Blick in die Bregenzer Bergwelt lud zum Verweilen ein. Die Ausfahrt war großräumig um den Bodensee angelegt. Von Konstanz ging es Richtung Schweiz, über die Oberschwäbische Barockstraße, dem Appenzeller Land, den Ausläufern des Vorarlberg, in den Bregenzer – Wald.

Im Bregenzer – Wald führte die Strecke über Bergstraßen bis auf eine Passhöhe von 1.140,0 m üNN. Eine Herausforderung für den FIAT Motor und die Bremsen. Wir zockelten mit 40 – 50 km/h die Berge rauf und wurden natürlich von den Fahrern der PS- starken Oldtimern mit mitleidigem Lächeln überholt. Aber dann war das mitleidige Lächeln auf unseren Gesichtern, als wir sehr viele Fahrzeuge mit Wasserkühlung, die uns vorher forsch überholt hatten, am Straßenrand mit aufgestellter Motorhaube stehen sahen, damit sich die Fahrzeugen die gute Bergluft gönnen konnten!

COPPA DI INSALATA?? Was ist denn das?


Große Probleme hatten auch die Cadillac bei den Talfahrten, die Bremsen waren für die Gefällestrecken bis 19% zu schwach und die Fahrer hatten Mühe, die schweren Fahrzeuge zu verzögern. Alles keine Probleme für den FIAT 500! Weiter führte die Ausfahrt auf der deutschen Seite des Bodensees nach Meersburg; von dort mit der Fähre nach Konstanz und weiter zum Zielpunkt Benediktiner Platz.

Die Oldtimer – Ausfahrt „Coppa di Insalata“ ist eine Empfehlung wert und wird sicherlich noch weitere Oldtimerfreunde finden, die es mögen, mit ihrem Fahrzeug zu wandern.
Oldtimerland Bodensee bietet für Oldtimerfreunde eine große Anzahl von Veranstaltungen über das Jahr an.
Die nächste „Coppa di Insalata“ findet am 1. Mai 2014 statt.

COPPA DI INSALATA?? Was ist denn das?

Auf eigener Achse mit dem Cinquecento von Nordhessen zum Gardasee im Oktober 2012

Ein kleines Abenteuer von Claus Czekala

Es war eine ruhige Weihnachtsfeier, im Dezember 2011, der Fiat-500-Freunde Main - Taunus im beschaulichen Örtchen Wackernheim, als plötzlich unser Freund Gert versonnen sagte: Wisst ihr, mein Traum ist es, einmal mit dem Fiffi zum Gardasee zu fahren!

Dieser Satz war ausschlaggebend, dass letztlich drei Fiat 500 Freunde eine Erlebnistour Gardasee planten.

Auf eigener Achse mit dem Cinquecento von Nordhessen zum Gardasee im Oktober 2012


Gert und Karl-Heinz beschlossen ihre Fiats per Hänger nach Lazise zum Gardasee zu transportieren, meine Frau Ursula und ich erwägten eine Reise auf eigener Achse.

Meine Frau und ich waren uns des Risikos bewusst, und dass wir evtl. die Hilfe des ADAC würden in Anspruch nehmen müssen. Aber nachdem Karl-Heinz das Auto wie ein Facharzt durchgecheckt hatte, und alle möglichen Kleinersatzteile rechtzeitig von der Firma Gerstl eingetroffen waren, waren wir zuversichtlich, wenn nicht gar euphorisch.

Die Strecke nach Lazise zu unserer Unterkunft, der Villa La Bagatta, einem Weingut, betrug bei reiner Autobahnfahrt 916 km. Wir beschlossen 2 Übernachtungen einzulegen, um unsere Wirbelsäulen und das Fahrzeug nicht zu überfordern. Es zeigte sich im Nachhinein, dass diese Entscheidung die richtige war, nicht fürs Auto, aber für uns.

Am 11.10.2012 um 7.30h ging es dann bei -2,6°C von Hatzfeld/Holzhausen in Nordhessen los. Nach ca. 15 km hatte sich das Guckloch der von außen und innen zugefroren Frontscheibe doch auf beachtliche 50% Frontscheibe erweitert, und nach 60 km hatten wir muckelige 12°C im Auto!

Die Reise zu unserem 1. Übernachtungsstopp im bayrischen Langenau verlief unproblematisch. Die Wetterlage entsprach nicht einem angenehmen Reiseklima, da bedeckt, frisch und teilweise sehr nebelig .Wir waren froh die ersten 413 km problemlos überstanden zu haben.

Der zweite Reisetag begann wettermäßig wie der Vortag: bedeckt und vereinzelt Nieselregen. Je weiter wir jedoch Richtung Tirol kamen umso blauer wurde der Himmel.

An dieser Stelle ist eine Lanze für die LKW-Fahrer auf den deutschen und österreichischen Autobahnen zu brechen. Für diese Verkehrsteilnehmer waren wir ja nun mal ein Verkehrshindernis, aber wir wurden weder angeblinkt noch bedrängt, wenn der Fiat bergauf nur mit 70km/h vorwärts kam.

Die Bergfahrt zum Fernpass war ein Erlebnis, leider nicht für die Fahrzeugkolone hinter uns, da sich der Fiat schon sehr schwer tat, um den Parkplatz Zugspitzblick zu erreichen, wo er dann auch eine verdiente Ruhepause einlegen durfte.

Auf eigener Achse mit dem Cinquecento von Nordhessen zum Gardasee im Oktober 2012


Über die Inntalautobahn und Brennerautobahn ging es dann Richtung Griess zu unserer 2. Übernachtung. Wir hatten beschlossen die Brennerautobahn zu verlassen und über die alte Brennerstraße nach Griess zu fahren. Leider erwischten wir die falsche Abfahrt und es ging nicht bergab zur Brennerstraße, sondern über eine schmale Straße bergauf. Der Motor des Fiats quälte sich im 2ten Gang berghoch, und man sah die Brennerstraße und Brennerautobahn immer tiefer im Tal verschwinden. Dann ging es mit Macht bergab. Wir waren froh, dass uns auf der schmalen Bergstraße keine größeren Fahrzeuge entgegen kamen. Mittlerweile wurde auch das Wetter schlechter, es wurde kalt und regnerisch als wir unseren Übernachtungsgasthof in Griess erreichten.

Auf eigener Achse mit dem Cinquecento von Nordhessen zum Gardasee im Oktober 2012


Der Gasthof war ein sehr schönes Gebäude aus dem 15ten Jahrhundert. Wir wählten ein Zimmer mit hübschen alten Möbeln, nicht bedenkend, dass diese auch nicht wirklich bequem sein würden. Des Weiteren war uns auch nicht klar, dass wir außerhalb der Saison reisten und das alte Gebäude nicht mehr beheizt wurde. Wir froren jämmerlich, da half auch nicht der Elektroheizer mit geschätzten 500 Watt, den uns der Wirt zur Verfügung gestellt hatte. Ich glaube, das war nach unserem Empfinden die kälteste Nacht unseres Lebens. Aber auch die kälteste Nacht in einem unbequemen Bett geht einmal zu Ende, und nach einem guten Frühstück ging es wieder mit widrigem Wetter Richtung Italien nach Lazise.

So zuvorkommend die LKW-Fahrer in Deutschland und Österreich waren, so unerträglich penetrant war das Verhalten der meisten italienischen und zum großen Teil auch polnischen LKW-Fahrer auf den italienischen Autobahnen. Wir wurden angeblinkt, bedrängt, angehupt und sogar über den Standstreifen rechts überholt und geschnitten, am Schlimmsten war es bei den Bergfahrten, wo die Höchstgeschwindigkeit des Fiats unter 80km/h lag. Um es vorweg zu nehmen, gleiches Verhalten erfuhr uns auch auf der Rückreise.

Auf eigener Achse mit dem Cinquecento von Nordhessen zum Gardasee im Oktober 2012


Je weiter wir Richtung Gardasee fuhren, umso freundlicher wurde das Wetter. Am frühen Nachmittag erreichten wir fast Zeitgleich mit unseren Freunden die Villa La Bagatta in Lazise. Die Villa war ein Adelssitz, heute Weingut mit Apartmentvermietung, direkt am See gelegen. Die Aussicht in Richtung der Berge und dem Städtchen Garda ist bei jedem Wetter traumhaft. Wir beschlossen den nächsten Tag als Ruhetag ohne Autofahren einzulegen und zu Fuß Lazise zu erkunden. Die prächtig erhaltene Stadtmauer, der kleine Hafen und die Uferpromenade laden zum Verweilen ein.

Auf eigener Achse mit dem Cinquecento von Nordhessen zum Gardasee im Oktober 2012


Unsere erste Ausfahrt am Gardasee fiel sprichwörtlich ins Wasser. Wir waren noch keine 5 km gefahren, da öffneten sich die Himmelsschleusen und es goss in Strömen. Wir schafften es gerade mal bis Torri d. Benaco. Alle drei Fahrzeuge hatten Wassereinbrüche zu verzeichnen: bei Gert drang das Wasser links unten an der Frontscheibe ein, bei uns rechts unten an der Frontscheibe und bei Karl-Heinz zwischen Heckscheibendichtung und Karosserie. Es wurde ganz schön nass in den Autos.

Auf eigener Achse mit dem Cinquecento von Nordhessen zum Gardasee im Oktober 2012


In Torri d. Benaco angekommen kämpften wir uns mit Schirmen bewaffnet durch die menschenleeren und regengepeitschten Gassen zu einem Restaurant, wo wir als einzige Gäste hervorragend und köstlich bewirtet wurden. Am Nachmittag hellte sich der Himmel auf und es wurde mit dem FIAT-Austrocknen begonnen. Unsere nächste Ausfahrt führte uns ins Gebirge nach San Zeno di Montagna, Castelletto di Brenzone, Assenza und zurück auf der Uferstraße über Garda nach Lazise. Das Wetter entsprach unserer Stimmung: blauer Himmel, Sonne und angenehme Temperaturen. Und dann war da noch ein Grund zum Feiern, denn Gert hatte Geburtstag.

Auf eigener Achse mit dem Cinquecento von Nordhessen zum Gardasee im Oktober 2012


Wenn auch von Touristen überlaufen, so war es doch für uns ein Muss nach Sirmione zu fahren. Allein die Scaliger-Wasserburg und die Gassen mit den schönen alten Häusern der Altstadt entschädigten für den Massentourismus. Außerdem fanden wir auf der Fahrt nach Sirmione einen Schrottplatz mit FIAT-Schätzen, die unsere Herzen höher schlagen ließen.

Auf eigener Achse mit dem Cinquecento von Nordhessen zum Gardasee im Oktober 2012 Auf eigener Achse mit dem Cinquecento von Nordhessen zum Gardasee im Oktober 2012


Unsere letzte Ausfahrt sollte nach Gargnano gehen. Wir entschieden uns für eine Überfahrt mit der Fähre von Torri d. Benaco nach Toscolano-Maderno. Auf der Fähre konnten wir ja nicht entkommen, und so wurden unsere Cinquecento von deutschen Touristen umlagert und wir hörten immer wieder: So einen hatte ich auch, aber in rot oder Unsere Tante hatte auch so einen, aber! Natürlich machte uns dieses Interesse an unseren kleinen Autos auch stolz, und wir beantworteten gerne alle möglichen Fragen zu Fahrzeug-Technik, -Alter, -Typ usw.

Auf eigener Achse mit dem Cinquecento von Nordhessen zum Gardasee im Oktober 2012


Wer nach Gargnano kommt sucht die friedvolle Atmosphäre des Hafens und die Altstadt mit den kleinen Gassen und Plätzen. Hier ist Ruhe, und der Tourismus ist nicht dominierend. Das Wetter zog alle Register und verschönte den letzten Tag unseres kleinen Abenteuers am Gardasee. Wenn es auch verrückt klingt, aber wir drei Protagonisten fühlten uns doch so ein bisschen wie Helden.

Auf eigener Achse mit dem Cinquecento von Nordhessen zum Gardasee im Oktober 2012


Am 19. Oktober 2012 endete unser Aufenthalt in der Villa La Bagatta und wir fuhren getrennt zurück in unsere Heimatorte, Gert und Karl-Heinz wieder per Hänger, und wir auf eigener Achse mit zwei Übernachtungen.

Noch etwas Statistik zur Reise

  • Da wir auf eigener Achse fuhren wurden 2.109 km absolviert.
  • Der Benzinverbrauch für die gesamte Strecke betrug 107,48 L (5,1 L /100 km)
  • Die gesamten Treibstoffkosten betrugen 183,08 €
  • Der Motorölverbrauch lag bei knapp 3/4 Litern, 30W50.