Seit Juli 1957 erobert der Fiat 500 die Herzen der italienischen Autofahrer und immer mehr auch das europäische Ausland. In der Stadt ist der wendige Winzling der König. Für die Landstraße sind anfangs 13, später 15 PS aber doch etwas wenig. Der Ruf nach mehr Motorleistung wird immer lauter.
Er verhallt in den Werkshallen im Turiner Vorort Mirafiori nicht ungehört. Im Spätsommer 1958 präsentieren die Ingenieure eine Sport-Version des Fiat 500. Durch Hubraumerhöhung, "schärfere" Nockenwellen und andere Maßnahmen, werden 6,5 zusätzliche PS erreicht – eine Steigerung um erstaunliche 43 Prozent.


Im professionellen Rennsport taucht schon bald ein Name auf, der mit Sporterfolgen des Fiat 500 verbunden sein wird: Carlo Abarth. Der Ingenieur holt aus dem Motor des Fiat 500 sogar bis zu 26 PS, modifiziert das Triebwerk aber auf andere Art als die Technikerkollegen im Fiat Werk. Der Fiat 500 Abarth sorgt nicht nur bei legendären Veranstaltungen wie der Rallye Monte Carlo für Aufsehen und sammelt auf der Rennstrecke Siegerpokale im Akkord. Er bricht auch zahlreiche Langstreckenrekorde für Straßenfahrzeuge. Für die nächstgrößeren Hubraumklassen entwickelt Abarth die Modelle 595 SS (1963) und 695 SS (1964). Dem 695er stehen 38 PS zur verfügung und er erreicht erstaunliche 140km/h.
 
  
                  Abarth                                                            Abarth 
     
In Zusammenarbeit mit der Karosserieschmiede Zagato werden vor allem Bergrennen gewonnen, gemeinsam mit Pininfarina und einer Stromlinienkarosserie dagegen Langstreckenrekorde aufgestellt.


                  Abarth Zagato

Abarths großer Konkurrent um den Ruf des erfolgreichsten Tuners von Fiat 500 für die Straße ist Domenico Giannini. Der Italiener steigert die Leistung des Reihenzweizylinders mit klassischen Maßnahmen erheblich auf bis zu 29 PS im Giannini 500 TVS (1964). Im 590 GTS (1964) leistet das auf 586 Kubikzentimeter aufgebohrte Triebwerk sogar 35 PS und beschleunigt den Fiat 500 auf bis zu 130 km/h. Gleichzeitig wertet Giannini die Optik mit Chromzierleisten und Radkappen aus Chrom auf.


             Abarth                                   Giannini                             Giannini

Einen ähnlichen Weg wie Giannini schlägt Steyr-Puch ein. Der österreichische Fiat Importeur implantiert dem äußerlich nahezu unveränderten Fiat 500 einen 650 Kubikzentimeter großen, luftgekühlten Zweizylinder-Boxermotor aus eigener Produktion. Rund 20 PS kommen in den Bergen deutlich besser zurecht als die 15 PS des italienischen Originals. In der vor allem bei Rallyes weit verbreiteten 750er Klasse entwickelt sich der Steyr-Puch 650TR zum regelmäßigen Sieger.

 
                 Steyr Puch                                             Steyr Puch

Quelle: Fiat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Juni 2007

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