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Große Ehre für ein besonderes Auto

Ein Ghia Jolly Fiat 500 gewinnt den Spirit of Valletta-Award!

Ein Ghia Jolly Fiat 500 gewinnt den Spirit of Valletta-Award!
Große Ehre für ein besonderes Auto


Einmal im Jahr wird im Rahmen des Valletta Concours d'Elégance auf Malta das Auto gekürt, das Maltas stilvolle Eleganz, das mondäne Leben unter der maltesischen Sonne und am Strand des Mittelmeers am besten repräsentiert. Und 2022 hatte ein ausschließlich mit Axel Gerstl-Fiat 500-Ersatzteilen restaurierter Ghia Jolly 500 bei der Bewertung der internationalen Jury die Nase vorne!

Ein Ghia Jolly Fiat 500 gewinnt den Spirit of Valletta-Award!


Besonders weit verbreitet war er nicht, der Ghia Jolly 500, ein ganz besonderes Derivat des klassischen Fiat 500. Keine tausend Exemplare wurden von ihm inklusive einiger Sondermodelle hergestellt. Doch der Glanz und der Glamour seiner Besitzer machte ihn in den 1950er und 1960er Jahren für viele zu einem Objekt der Sehnsucht. Denn der Jolly 500 war das Auto der Reichen und Schönen, der Stars und der Mächtigen. Yachtbesitzer in Europa und Amerika nutzten ihn als Strandwagen für ihre Ausfahrten an der Küste und verschafften ihm so in seinen zahlreichen Formen und Ausführungen den Status eines Kultautos, das aus dem Jetset nicht mehr wegzudenken war. Kein Wunder also, dass sich auch die internationale Jury des Valletta Concours D'Elégance* auf Malta in das kleine Auto verliebte und den ausschließlich mit Axel Gerstl-Teilen restaurierten hellblauen Ghia Jolly 500 von David Arrigo am 29.05.2022 auf dem St George's Square mit dem Spirit of Valletta Award auszeichnete. Der Jolly von 1965 überzeugte die Preisrichter von den 70 schönsten Oldtimern Maltas am meisten als das Auto, in dem sie sich am liebsten sehen lassen würden und das am besten Eleganz, Stil, Spaß an der Sonne und die Strände Maltas repräsentiert. Dass der Award von Maltas Miss World-Kandidatin von 2021, Naomi Dingli, übergeben wurde, passte dazu natürlich perfekt.

Ursprünglich wurde der Jolly von der Carrozzeria Ghia auf Basis des Fiat 500 speziell als Ausflugsauto für die Yacht des legendären Fiat-Chefs Gianni Agnelli konstruiert. Es wurden Türen, Fenster und Dach entfernt, die Karosserie verstärkt und die Windschutzscheibe verkürzt. Statt der Standard-Fiat 500-Sitzbezüge verwendete man ein Korbgeflecht, damit der Jolly auch in nasser Badewäsche gefahren werden konnte.

Ein Ghia Jolly Fiat 500 gewinnt den Spirit of Valletta-Award!


Die ersten beiden Exemplare erhielten Gianni Agnelli und Aristoteles Onassis. Später besaßen auch Stirling Moss, Elvis Presley, Mae West, Yul Brunner, John Wayne, Tito und Fürstin Grazia Patrizia von Monaco ihren eigenen Jolly - letzterer befindet sich heute noch im Besitz von Fürst Albert. Der damalige US-Präsident Lyndon B. Johnson fuhr seinen Jolly auf seiner Texas Ranch und nutzte ihn - ganz pragmatisch – auch als Golfwagen.

Bei David Arrigos Ghia Jolly 500 handelt es sich um eine der seltensten Jolly-Versionen, denn sie basiert auf dem Fiat 500 Giardiniera. Er weist einen längeren Radstand auf und der flache Zweizylindermotor befindet sich unterhalb des Kofferraums am Heck des Fahrzeugs, womit zusätzlicher Stauraum vorhanden ist. Zunächst diente der kleine Jolly als Ausflugs- und Strandwagen für diverse Yachtbesitzer, erst in Florida, dann ab 1974 auf Malta. Seit 2006 ist der Jolly 500 nun Teil von David Arrigos einzigartiger Sammlung von mehr als 70 Oldtimern, darunter 33 Fiats. Von 2017 bis 2022 wurde er komplett restauriert und ist heute einer von geschätzt weniger als zehn originalen Ghia Giardiniera Jollys weltweit. Von allen Jolly- bzw. Spiaggina-Varianten zusammen existieren wohl nur noch weniger als 100, denn moderne Konservierungsmittel fehlten in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren und Salzwasser und Seeluft zerstörten über die Zeit die meisten Karosserien. Ein Glück, dass uns Davids hellblauer Jolly dank seiner tatkräftigen Bemühungen noch weiter erhalten bleibt!

Ein Ghia Jolly Fiat 500 gewinnt den Spirit of Valletta-Award!


* Der Valletta Concours d'Elégance ist nicht nur eine reine Oldtimer-Ausstellung, sondern auch ein Wettbewerb, der Kunst und Technik zusammenbringt. In zehn Klassen konkurrieren die schönsten Oldtimer Maltas nach einer Reihe vorher festgelegter Kriterien bewertet von einer internationalen Jury um 16 zu vergebende Preise.

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