Unter der Lupe von Davide: Fiat 500-Sondermodelle - Teil 15: 500 Giannini NP / NP Lusso

Im Jahr 1969 erlebte der Automobilhersteller Giannini eine bedeutende Veränderung in seiner Unternehmensstruktur. Mit dem Eintritt von Volfango Polverelli als Aktionär, nicht mehr nur als Unternehmensberater, vollzog sich eine Kapitalerhöhung, die dazu führte, dass die Giannini-Erben nach etwa einem Jahr aus dem Unternehmen ausschieden.
Die neu ausgerichtete Firma, die wieder zu altem Glanz aufsteigen wollte, enthüllte auf dem Turiner Autosalon im November 1969 einen faszinierenden Prototypen namens 650 NP Sirio. Dieser kleine vom Ingenieur Adolfo Melchionda entworfene Spider, auch als Roadster bekannt, beeindruckte mit einem Monocoque aus Glasfaser und der bewährten Mechanik des Giannini 650 NP.

Im Jahr 1970 fand der Motor der neuesten Generation schließlich seinen Weg in die 500er-Limousinen, was zur Geburt der neuen Modelle Giannini 650 NP und NP Lusso führte. Der Hubraum erreichte 652 cm³ mit einer Bohrung von 77 mm, und der kleine Zweizylinder brachte beachtliche 35 PS bei 6000 U/min auf die Straße. Die klare Abgrenzung vom alten Management wurde von den neuen Eigentümern von Anfang an betont, wobei NP für "Nuova Produzione" stand, also "Neue Produktion".

Im Jahr 1971 erhielt das neue Modell die FIA-Homologation, was zur Entstehung der Versionen 650 NP Modena und Modena Lusso führte. Dank dieses Motors wurde die Rivalität mit den Abarth-Umbauten auf der Rennstrecke wiederbelebt, und es war nun möglich, sich mit dem Abarth 695s zu messen.