Zündspule elektronisch Fiat 500/126

Zündspule elektronisch:

Hier finden Sie eine Anleitung zum Messen des Ohmschen Widerstandes der Wicklungen einer Zündspule des Fiat 500 Oldtimers!

Passend für folgende Modelle

• Fiat 500
• Fiat 126

Die Zündspule

Die Aufgabe der Zündspule ist es, aus den 12V einer normalen Fahrzeugbatterie eine sehr hohe Zündspannung - bis zu 40.000V - zu transformieren, um mit ihrer Hilfe den Zündfunken an der Zündkerze zu erzeugen. Bei dieser Aufgabe erhält sie Hilfe vom Unterbrecher und einem zum Unterbrecher parallel geschaltetem Kondensator.

Fahrzeuge älteren Baujahres sind meist mit einer Zündspule ausgestattet - in moderneren KFZ wird für jede Zündkerze eine Zündspule verwendet, welche in einem Zündmodul unmittelbar auf der Zündkerze verbaut ist. Dadurch wird die Ausfallsicherheit erhöht und ein Zündverteiler sowie die Hochspannungsverkabelung werden nicht benötigt.

Die Zündspule nutzt die Eigenschaften der elektrischen Induktion. Sie arbeitet wie ein Transformator mit einem sehr hohen Übersetzungsverhältnis - also einem dicken Draht mit wenigen Windungen als Primärwicklung und einem dünneren Draht mit vielen Wicklungen in der Sekundärwicklung, welche beide um einen gemeinsamen Eisenkern gewickelt sind. Fließt Strom durch die Primärwicklung - bei eingeschalteter Zündung - bildet sich ein Magnetfeld. Dieses wird bauartbedingt auf die Sekundärwicklung übertragen. Nun wird der Stromfluss im Primärkreis unterbrochen, das Magnetfeld bricht augenblicklich zusammen und löst dadurch einen induktionsbedingten Hochspannungsimpuls im Sekundärkreis aus. Diese Hochspannung wird zur Zündkerze geleitet und als Zündfunken genutzt, um das Kraftstoff-Luft-Gemisch in der Brennkammer des Zylinders zu entzünden.

Eine Zündspule ist andauernd mechanischen und thermischen Beanspruchungen ausgesetzt. Ihre Lebensdauer wird in einer Kilometerleistung von 60.000 - 80.000 km erwartet; aber verschiedene Einflüsse können diese Lebenszeit verkürzen:

• mechanische Schäden durch Marderbiss oder hohe Vibrationen im Motorraum
• fehlerhafte Spannungsversorgung aufgrund beschädigter Zündleitungen oder einer schwachen Batterie
• eindringende Feuchtigkeit
• Überhitzungsschäden aufgrund eines beschädigten Zündmoduls bzw. eines defekten Steuergerätes

Folgende Symptome können (müssen aber nicht unbedingt) auf einen Defekt der Zündspule zurückzuführen sein:
der Motor springt nicht an, Fehlzündungen sind zu hören, das Auto beschleunigt nicht mehr wie gewohnt. Oftmals wird ein solcher Fehler auch über die Motorsteuerung an die Motorkontrollleuchte im Armaturenbrett signalisiert oder der Bordcomputer zeigt einen Fehlercode.

Um zu überprüfen, ob eine Zündspule kaputt ist, hilft am einfachsten die Sichtprüfung:

• weist die Zündspule Haarrisse oder andere mechanische Beschädigungen wie Schmorspuren oder Brüche auf?
• ist die Verkabelung in Ordnung: keine Knicke, Stecker unbeschädigt und ohne Korrosion?

Mit Hilfe eines Multimeters kann man die elektrischen Widerstände der Primär- und Sekundärwicklung messen; dazu muss die Zündspule ausgebaut werden und man muss die gewünschten Werte der Widerstände der einzelnen Wicklungen kennen. Defekte Zündspulen müssen ausgetauscht und durch neue ersetzt werden.